MCDM RPG startet durch

MCDM RPG ist ein von Dungeons & Dragons inspiriertes, heroisches Rollenspiel, das vom Team des allseits bekannten und beliebten Talking Head Matt Colville iniziiert wurde.

MCDM RPGs Crowdfunding-Kampagne auf Backerkit ist schon bei einem Total von 2 Millionen (!) und 750000 US-Dollar angelangt. Wahnsinn! Aber wie Matthew Colville, das Mastermind hinter MCDM RPG, im Crowdfunding-Video mit wässrigen Äuglein sagt: Alles was ich seit ich sechzehn war getan habe, hat zu diesem einen Moment geführt.

MC the DM

Matt Colville ist vielen Rollenspiel-Fans ein Begriff. Der Mann, der stakkato-artig sprechen kann, wie kein anderer, wobei seine Gestik und Mimik oft wirkt, als hätte eine KI sie ersonnen und auf eineinhalbfacher Geschwindigkeit wiedergegeben. Kein Diss, nur eine Beobachtung.

Denn ich mag Matt Colville. Ich habe seinen monotonen, aber sehr durchdachten Monologen wahrscheinlich schon Stunden gelauscht. Lange Rede, kurzer Sinn: dieser Matt Colville (MC) ist ein Dungeon Master (DM), darum auch MCDM, macht mit seinem Team ein eigenes Roleplaying Game (RPG). Herleitung komplett: MCDM RPG.

Warum ein weiteres heroisches Fantasy-Rollenspiel?

Einerseits wohl, weil D&D es sich mit der treuen Gefolgschaft, die selber Inhalte für D&D kreierten, verspielt hat. Siehe OGL-Debakel! Und zweitens, weil es dadurch für alle Rollenspiel-Kreatoren mit Millionengefolgschaft der richtige Zeitpunkt ist, etwas Eigenes aus dem Boden zu stampfen.

Das System von MCDM RPG basiert auf 2W6 plus Modifikatoren. Es soll sehr heroisch sein (jede Attacke trifft) und es soll cinematisch und taktisch sein. Also D&D, aber noch einfacher und direkter. Hört man Matt Colville zu, dann ist das Ziel, genau das zu tun, was Wizards of the Coast (D&D-Publisher) nicht zustandebrachte. Nämlich zusammen mit der eigenen Community das neue Ding zu entwickeln. «Wollt ihr gerne das haben? Nein? Dann machen wir es anders!»

Wie sehr das so ist und wie gut das funktioniert, wird sich zeigen. Aber worauf wir uns einigen können, während wir Geschmacksfragen aussen vor lassen, das Ding sieht fantastisch aus, vereint viel Erfahrung und ist auf den ersten Blick so schlank und simpel wie möglich.

Was mir daran gefällt

Was ich an dem gut finde, was ich davon gehört habe, ist die Einfachheit. Es versucht alles sehr reduziert und streamlined zu tun. Es hat tolle Illustrationen und ein wirklich heroisches Design. Zudem kommen hier viele, viele Jahre Ersthanderfahrung von Spielleitenden und Spielenden zusammen. Und sicher weniger Einfluss von Buchhaltern, Key Account Manager, Marketing-Fachleuten und Sales Reps als bei anderen grossen Rollenspielen.

Was nicht so meins ist, und damit bin ich wahrscheinlich bei der Minderheit, ist der heroische Ansatz. Dass ich damit zur Randgruppe zähle, heisst, dass Matt Colvile und sein Team der MCDM Productions auch hier alles richtig machen. Ich persönlich mag ja bekanntlicherweise mehr den Ansatz von: Ich stehe hier in dieser Mittelalterstadt und habe ein Schwert. Nun ist hier irgendetwas im Gange, das sich nicht mit weltlichem Wissen erklären lässt, au weia!

Viele umbenannte Bekannte

Es würde wenig Sinn machen, beliebte und bekannte Klassen komplett neu erfinden zu wollen und genauso wenig Sinn, Namen von DnD zu nehmen, für die man später verklagt wird. So verzichtet neu Pathfinder 2 auf den Eulenbären und Tieflings heissen jetzt Nephilim.

Der Rogue heisst im MCDM RPG «The Shadow» und der Krieger ist «The Tactician». Bisher gibt es drei kämpfende Klassen und drei zaubernde. Mehr werden mit Sicherheit kommen.

Es wird zwei Bücher geben, nicht wie bei D&D drei. Doch das Konzept bleibt das Gleiche. Es wird ein Buch namens «Heroes» geben, das dem Players Handbook entspricht und eines namens «Monsters», welches dem Monster Manual entspricht. Den Dungeon Master’s Guide wird es nicht geben, dafür hat Matt Colville schliesslich hunderte Videos über die Jahre aufgenommen, die eigentlich systemagnostisch sind und deshalb auch für MCDM RPG funktionieren.

Was noch kommen wird

Vieles wird sich noch entwickeln, selbst der Name des Rollenspiels ist möglicherweise nur ein Arbeitstitel. Ich bin gespannt, wie schlank es am Ende bleiben wird, denn schlank ist am Anfang der Entwicklungsphase doch jedes Spiel. Am Ende könnte es doch wieder ausufern, weil so viele Gute Ideen und lukrative Zusatzbücher in den Köpfen der Kreatoren warten, dass es eine Schande wäre, diese nicht ins Crowdfunding zu schicken.

Für mich ist das nicht die unattraktivste Alternative zu D&D von der ich bisher gelesen habe und es wird sicher spannend, das Spiel im Vergleich neben andere neue Fantasy-Rollenspiele wie zum Beispiel Daggerheart von Critical Role zu halten. Schön jedenfalls, dass eine grosse Rollenspiel-Community bereit ist, neue Bücher zu finanzieren. Möge dies so bleiben.

Ich möchte erfahren, wenn es neue Artikel gibt!

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