They Grow Up So Fast (Tales from the Loop, Rezension)

Eine weitere vierteilige Mini-Kampagne von und für Tales from the Loop. Genau die Art von Story, die ich mir für TftL wünschte.

«Sie werden ja so schnell gross!» Wie nicht anders zu erwarten, ist «Tales from the Loop: They Grow Up So Fast» wunderschön anzusehen.

Es ist allerdings das erste Mal, dass ich mich Tales from the Loop in Englisch nähere. Bisher habe ich das wunderbare deutsche Regelwerk und die darin enthaltene Minikampagne «Die vier Jahreszeiten der verrückten Wissenschaft»gespielt. Teilweise mehrfach.

Nun ist «They Grow Up So Fast» in englischer Sprache erschienen und ich konnte es kaum erwarten, wieder in die Welt des Loops einzutauchen. Ich orientiere mich dabei stets an der schwedischen Landschaft, weil ich mit den Abenteuern und den Abenteurern nicht in der Welt herumreisen will.

Verbesserung

Dabei sprang mir die neue englische Version des Slogans «Rollenspiel in den 80ern, die es nie gab» ins Auge, welche viel besser ist als die alte Version. Denn die 80er gab es ja bewiesenermassen. Auf Englisch hiess es zuvor «Roleplaying in the ’80s that never was». Was man nun viel schöner mit «Return to the ’80s as they never were» beschreibt. Also zu Deutsch «Rollenspiel in den 80ern, wie sie nie waren». Für mich als Sprachfetischisten tausend Mal schöner! Dies nur als Exkurs am Rande.

In the Mood

Mein Herz hüpfte vor Freude, als ich die Ankündigung von «They Grow Up So Fast» sah und noch mehr, als die Veröffentlichungs-E-Mail von Free League vor wenigen Tagen kam. Und es kommt noch besser: They Grow Up So Fast ist eine weitere (weniger lose) zusammenhängende Vierjahreszeitenkampagne. Erneut spielen wir in Frühling, Sommer, Herbst und Winter, was dem Setting ein zusätzliches Feeling für jedes Abenteuer verleiht. Frühlingserwachen, Sommerferien, goldener Herbst und Schneeballschlacht. Was wollen Achtzigerjahrekinderherzen mehr?

England ist neu

Bisher konnte man Tales from the Loop in Schweden nahe Stockholm, in Amerika nahe Boulder City, Nevada oder mit dem Deutschlandband im Taunus in eben Deutschland spielen. «They Grow Up So Fast» handelt nun in Norfolk, nahe London in England. Wobei im Buch extra zwei ganz kurze Kapitel drin sind, die dir erklären, wie du die Story nach Munsö, Schweden und Boulder City, Nevada versetzt.

Ausserdem sind alle Namen (zum Beispiel der NSC )nach üblicher Tales-from-the-Loop-Manier immer in anderer Farbe und schwedisch, bzw. amerikanisch angeführt. Ich bin gespannt auf die Bücher, wenn es dann zusätzlich den japanischen, australischen, afrikanischen und peruanischen Loop gibt. Dann steht hinter dem NSC-Namen Brandon (Ole) (Charles) (Akatsuki) (Harper) (Azikiwe) (Ximeno).

Um den Brei geredet

Bei Penandpaper-Blog gibt es üblicherweise keine oder nur ganz kleine Spoiler. Darum nur so viel: They Grow Up So Fast ist ein Camping-Szenario. Und wenn ich zwei Dinge grossartig finde, dann Rollenspiel und Camping. Nur, dass sie normalerweise nicht zusammen daherkommen.

Natürlich beginnt alles ganz harmlos. Dann geschieht etwas aus der Populärkultur Bekanntes, für die Kinder aber völlig Ausserirdisches und Aufregendes. Und auch der Puls der Spielenden würde sich unglaublich beschleunigen, wäre dieser Vorfall echt – selbst wenn sie schon erwachsen wären.

Frühling, Sommer, Herbst und Winter

Diese Mini-Kampagne ist keine Aufwärmübung, wie jene aus dem Regelwerk. Hier starten wir gleich mit Schmackes in die Investigation. Ich spüre die Spannung des Frühlingsabenteuers schon beim Lesen. Immer vorausgesetzt, man stellt sich das auch bildlich vor und begibt sich in dieses Stranger-Things-E.T.-Feeling. Hazmat-Schutzanzüge schon im ersten Abenteuer? Das mag ich. Weiter gehts!

Der Sommer kommt und der fiktive Charakter Dustin Henderson hätte seine wahre Freude daran. (D’Artagnan) Es wird schleimig und der Sack zieht sich langsam zu.

Im Herbst wird das Problem langsam richtig gross und es braucht dringend eine Veränderung.

Im Winter angekommen, kommt es zum unausweichlichen Höhepunkt und Showdown.

Fazit

Die vier Abenteuer der Minikampagne sind eine lange Geschichte. Die einzelnen Abenteuer sind ausgesuchte Szenen daraus. Die Handlung steht von Anfang an fest, was absolut nicht negativ ist. Denn eins ist und war Tales from the Loop noch nie: Wir-tun-und-lassen-was-wir-wollen-Superhelden-Sandbox-Battle. Es geht um das Gefühl, die Stimmung, das Kopfkino, die Szenen. Und um den Moment, wenn ganz gewöhnlichen Kindern allen Widrigkeiten zum Trotz schliesslich das Aussergewöhnliche gelingt. Ich kann es kaum erwarten, es zu leiten!

Epilog

Einen kleinen Spoiler kann ich mir allerdings nicht verkneifen… Den verstehst du aber sowieso erst, wenn du die Kampagne gespielt hast. Bei dem grossartigen und unglaublich witzigen Point-and-click-Adventure «Book of Unwritten Tales 2» gibt es das Hasenschaf, ein misslungener Verwandlungszauber des Zaubergnoms Wilbur Wetterquarz. Bei «The Grow Up So Fast» heisst es (zumindest visuell) «Hasenschaf goes Tales from the Loop».

Bild: Free League Publishing

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