Isolani in Kamborn Abenteuerband

Cthulhu, Isolani in Kamborn (Rezension)

«Isolani in Kamborn» ist der vierte Abenteuerband zur fiktiven deutschen Stadt Kamborn. Dieses Softcover enthält zwei Abenteuer mit den Titeln «Mordtheater» und «Kurz-kurz-lang» und ist 64 Seiten lang.

Erst einmal zur Begriffserklärung. Als Schachspieler (hier gehts zum einzigen Schachartikel auf meinem Blog) freue ich mich darüber, zu wissen, was ein Isolani ist. Und bisher hatten alle Kamborn-Bände von Pegasus eine Schachanspielung im Titel. Da war das Königsgambit, der Zugzwang und das Bauernopfer. Ein Isolani ist ein isolierter Bauer, der weder links noch rechts von einem eigenen Bauern gedeckt wird. Der Titel wurde in diesem Fall gewählt, weil die beiden Abenteuer das Thema Isolation beinhalten.

Mordtheater

«Mordtheater» handelt von einer makabren Bühnenshow, deren Höhepunkt der Tod eines Darstellers ist. So wirkt es jedenfalls. Alles wirkt so echt, die perverse Show wird aber immer wieder wiederholt und das mit den gleichen Schauspielern. Natürlich steckt mehr dahinter, als nur ein ausgeklügelter Trick. Ziemlich schauerlich und bedauerlich, was hier abgeht.

Kurz-kurz-lang

Der Titel deutet bereits darauf hin: es geht um Morsecode. Ich habe bisher alle Abenteuer der Kamborn-Sammlung gelesen, aber doch erst eines oder zwei davon geleitet. «Der Monolith» habe ich bereits zweimal geleitet und es war beide Male ein Fest. Der Grund dafür ist, dass dieses Abenteuer eine Blaupause für das Cthulhu-Rollenspiel ist. Ein bisschen Horror, ein bisschen Kampf, ein bisschen Unbehagen – alles schön in einen One-shot verpackt. Empfehlung meinerseits, drum auch in der Liste der 11 relativ weit oben. Es wäre noch weiter oben, wenn diese Liste heute entstünde.

Kurz-kurz-lang klingt auch nach einem tollen Abenteuer mit einer ausgezeichneten Anlage. Der Haken: es erinnert mich so stark an den Monolithen, dass ich es kaum mit jemandem spielen kann, dem ich «Der Monolith» schon geleitet habe. Einach, weil einem zu vieles sofort bekannt vorkommt, auch wenn es kaum etwas miteinander zu tun hat.

Arkhamborn

Kamborn ist das deutsche Arkham und birgt grosses Potenzial. Bisher hat Pegasus sich aber gehütet, oder gar davor gescheut, zu viele Details zur seltsamen Stadt zu verraten. Und das bleibt auch weiterhin so.

Noch ist nicht klar, ob Kamborn ein übergeordnetes Geheimnis in sich birgt, das entdeckt werden kann, oder ob es nur der Schauplatz vieler Abenteuer wird, die kaum zusammenhängen. Beides wäre in Ordnung. Heimlich hoffe ich aber immer noch, dass sich nach und nach ein riesiges, nicht banales Geheimnis lüftet, auf dass mir die Spucke wegbleibe. No pressure, Pegasus Spiele! Ihr kriegt das hin.

Fazit

Ich muss Pegasus zu diesem Band gratulieren. Beide Abenteuer sind sehr stimmungsvoll und machen Lust, sie zu spielen. Spielleitungen rate ich, eher erfahrene Cthulhu-Spielerinnen und -Spieler aufzubieten. Vielleicht ist das eine Fehleinschätzung, aber Neulinge könnten überfordert sein oder den Plot sprengen, wie ich glaube.

Gerne hätte ich noch mutigere, actionreichere und abgefahrenere Abenteuer, die sich zusammenpuzzlen, vielleicht sogar zu einer Kampagne verbinden lassen.

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