Ich will eine der heftigsten Kampagnen spielen. Ich liebe das Setting. Ich mag die Regeln nicht. Was nun?
Es ist nicht akut, aber ihr habt die Gelegenheit zu einer heldenhaften Tat. Helft einem ratlosen GM, DM oder SL die richtige Entscheidung zu treffen. Mir! Leider ist die Problemstellung so spezifisch, dass nicht einmal Google Antworten dazu liefert, weil wahrscheinlich nur dreissig Menschen auf der Welt je dieselbe Überlegung gemacht haben und nur eineinhalb darüber schrieben.
Und darum geht es
Ich habe mir die komplette Warhammer-Fantasy-Roleplay-Kampagne „The Enemy Within“ zugelegt, zu Deutsch „Der innere Feind“. Ein Meisterwerk sondergleichen, so monumental wie „Masken des Nyarlathotep“ von Cthulhu. Natürlich mit allen Companions (Zusatzbänden) und auch noch Städtebände dazu. Verrückt!
Ich liebe Warhammer Fantasy als Setting über alles, doch die Regeln irgendwie nicht. Sie sind kompliziert, schwerfällig, es gibt zig optionale Regeln. Sie machen nicht wirklich Spass. Sagen wir einfach, die Regeln stehen im krassen Kontrast zur Welt, zum Witz, zu den wundervollen Abenteuern von WFRP 4e.
Jetzt stellt sich aber die Frage aller Fragen: Wenn ich diese Wahnsinnskampagne nicht mit dem Regelwerk von Warhammer Fantasy spiele, womit dann?
Option 1: Warlock!
Der gute Greg Saunders behauptet, er hätte „Warlock!“ genau dafür gemacht. Es ist rules light und beinhaltet kaum Setting, nur Regeln. Es gibt nur halb so viele Karrieren (bei D&D Klassen) wie bei Warhammer Fantasy Rollenspiel und alles ist schneller, einfacher, verständlicher. Eine gute Alternative, wie es scheint.
Was spricht dagegen?
Es sind halt nicht die Originalregeln, die dafür gedacht sind. Und wenn man schon drei Jahre Monsterkampagne unter die Füsse nimmt, dann vielleicht doch mit den Regeln, die dafür gedacht sind? Andererseits bin ich in den Call-of-Cthulhu-Regeln am sattelfestesten, sodass mir dieses Experiment am einfachsten fallen und Spass machen würde. Aber dazu gleich mehr.
Option 2: Cthulhu
Die Regeln kann ich (fast) alle. Sie sind verständlich, eingängig, haben auch ein W100-System, kennen die Erfolgsstufen, Magie ist auch fies, es ist grimdark und es kennt wie Warhammer auch Regeln für geistigen Verfall. Perfekt!
Was spricht dagegen?
Dass es einiger Anpassungen benötigte und halt einem anderen Genre angehört vielleicht. Ausserdem wärs halt einfach mehr vom Gleichen, statt etwas Neues. Gleichzeitig gut und beruhigend, andererseits langweilig.
Option 3: Dungeons & Dragons
Das war mein erster Gedanke, weil manche der Mitspielenden D&D dufte finden und diese Regeln bereits gut kennen.
Was spricht dagegen?
Vor allem, dass ich diesen Gedanken längst verworfen habe. Weil D&D over-powered ist und von der Einstellung her so überhaupt nicht zu Warhammer Fantasy passt. Gar nicht. Das würde für mich sehr viel Übersetzungsarbeit oder Ärger bedeuten.
Option 4: Warhammer Fantasy Roleplay
Wer hats erfunden? Ja, diese Kampagne wurde für dieses Regelwerk gemacht. Und ja, zwar nicht ursprünglich für die vierte Edition davon, aber trotzdem. Das wäre das Originalerlebnis, die unverfälschte Experience, keine Adaption, keine Experimente, einfach nur das Original.
Was spricht dagegen?
Es würde ein ziemlicher Murks, diese Regeln allen Spielenden beibringen zu wollen. Die Bereitschaft ist klein, ich selbst finde die Regeln ungeschickt, es würde sich anfühlen wie ein Sportwagen mit Holzrädern.
Ich brauche Hilfe!
Im Moment tendiere ich zu allen Dreien, D&D ausgenommen, weswegen ich eure Hilfe benötige. Gibt es Rollenspielvolk unter euch, das eine Meinung hierzu hat und mich mit Argumenten in die eine oder andere Richtungen schubsen könnten? Ich danke euch und verbleibe gespannt, euer Murphy.
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