Baldur's Gate The Witcher 3

Baldur’s Gate 3 vs. Witcher 3

Ich habe versucht, Baldur’s Gate 3 zu spielen. Und bin gescheitert. The Witcher: Wild Hunt hingegen ist ein wahrer Genuss. Eine Gegenüberstellung.

Liegt es an mir? Oder ist Baldur’s Gate 3 verglichen mit The Witcher 3: Wild Hunt wirklich ein Murks? Für mich verhalten sich die beiden Spiele wie salziges Basilikumsorbet zu Doppelrahmschokoladeneis.

Also habe ich mich gefragt. «Was hat «The Witcher: Wild Hunt», was «Baldur’s Gate 3» nicht hat? Die Antworten folgen hier…

(Nachfolgend nenne ich die beiden Spiele nur noch BG3 und TW3.)

Eine spannende Story

Bei TW3 geht es um die Liebsten, die in Gefahr stecken. Um die Suche, ums Herausfinden, was hier eigentlich los ist. Bei BG3 gehts um einen Wurm, der uns von Aliens (jaja, Mindflayern) ins Hirn gepflanzt wurde. Während das eine einem Plot folgt, ist das andere Open World nach dem Motto «Rette sich wer kann». Ein kleiner Plot-Seed, ist mir allerdings etwas zu dürftig für 50 Jahre Rollenspielerfahrung.

Die Stimmung

Obwohl ich die Welt von Faerun vor dem Spielen besser kannte als des Witchers Welt, ist die von TW3 im Spiel so viel schöner, stimmungsvoller und realistischer. Bei BG3 wurden so viele Bereiche zusammengeklatscht, dass ein wahrer Flickenteppich daraus entstand. Bei Witcher macht es einfach nur Freude mit Gaul Plötze durch die Pampa zu reiten. Eine Landschaft ist dabei prächtiger und schöner als die vorangehende. Und wenn du erst das Pseudo-Frankreich-Italien-Spanien am Ende erreichst, möchtest du dir dort selbst eine Hacienda suchen und für immer bleiben.

Eine einfache Spielstufe

Mein Hauptkritikpunkt an BG3: Die Schwierigkeit. Beide Spiele lassen es zu, den Schwierigkeitsgrad zu wählen. Während das bei TW3 zu einem gut machbaren Level führt, ist BG3 auch auf einfachster Stufe noch knüppelhart und macht deswegen überhaupt keinen Spass. Ich will nicht einfach durchspazieren können, aber Spiele, die auf Stufe «Story erleben» ständig zum Tod führen, sind bescheuert. Auch ist nicht klar, was es eigentlich zu erledigen gilt. BG3 ist kampfmässig und storymässig zu schwierig für mich.

Die richtige Menge an Taktik

Mir ist bewusst, dass BG3 nach D&D-Regeln funktioniert und es dabei eine grosse Rolle spielt, ob du zum Beispiel eine erhöhte Position einnimmst oder nicht. Aber das ist mir wurscht. Da habe ich lieber das Witcher-Geholze mit zwei Schwertern und ein paar wenigen Zaubersprüchen, statt einem Grimoire, das ich zuerst studiert haben muss. Im Kampf will ich Optionen, ja. Aber ich will auch möglichst schnell das Gameplay intus haben.

Die richtige Mischung zwischen Plot und Open World

Bei TW3 folgst du einer Hauptstory mit optionalen Questen als Beilage. Hier mischt sich freie Erkundung und das Weiterentwickeln einer epischen Geschichte wunderbar zu einer leckeren, luftigen Mousse. Bei BG3 habe ich irgendwie die Hälfte aller Story-Seeds verpasst, weil man sie sehr einfach verpassen kann. Ich stolpere ziel- und orientierungslos durch die Gegend und weiss nicht, was das Spiel eigentlich von mir will. Das macht Frust.

Fazit

Ich weiss bis jetzt nicht, was an BG3 gut sein soll. Ich mag Lust besser als Frust. Falls du das Spiel grossartig und meine Meinung blöd findest, gebe ich dir Folgendes: Ich bin kein Hardcore-Gamer, kein D&D-Aficionado und kein Baldur’s-Gate-Kenner. Daher könnte mir mangelnde Vorbildung vorgeworfen werden. Man könnte aber auch argumentieren, dass ich gerade deswegen unvoreingenommener an die Sache herangegangen bin, weil ich weder von BG3, noch von TW3 besonders viel wusste – und schon gar kein Fan war. Am Schluss kann ich nur sagen: BG3 is a mess, TW3 is a delight.

Ich möchte erfahren, wenn es neue Artikel gibt!

Kommentare

5 Antworten zu „Baldur’s Gate 3 vs. Witcher 3“

  1. Avatar von TheLukio
    TheLukio

    Baldur’s Gate gibt einem sehr viele Möglichkeiten an Herausforderungen heranzugehen, aber das ständig in einem beengenden Korsett eines simulierten D&D. Fand die Story jetzt auch nicht so genial und die ständigen anzüglichen Bemerkungen zwischen den Charakteren auch ehrlich gesagt kindisch und nervig.

  2. Avatar von Sintholos
    Sintholos

    Ich habe nur Witcher 3 und die erste Erweiterung Hearts of Stone gespielt. BG3 ist noch auf der Liste, aber mangels Zeit wird das wohl noch dauern.

    Mir persönlich war Witcher 3 zu lang. Es wird einem die ganze Zeit suggeriert, dass die Haupquest total dringend ist, aber selbst wenn man 200 Stunden in Nebenquests und Sammelaufgaben investieren würde, würde nichts passieren.
    Dazu erhält man so viel Loot, dass der Vibe „Witcher ist arm und muss hart verhandeln“ gekillt wird. 200 Oren aus einer Quest sind mir egal, wenn ich durch gefühlt hunderte tote Banditen oder Monster 5stellige Geldbeträge rumschleppe.

    Trotzdem ist es eine der besten RPG-Erfahrungen gewesen, die ich je hatte.

    1. Avatar von Murphy
      Murphy

      Da gebe ich dir in allen Punkten recht. Es ist schon sehr lang, aber ich habe immer gerne etwas fürs Geld. Die Dringlichkeit ist tatsächlich nicht so gegeben, allerdings ist das Paradoxon schwierig aufzulösen. Die Spielenden durch die Mainstory jagen oder doch eine Menge Nebenquests anbieten? Ich habe The Witcher 3 geliebt. So sehr, dass ich es aktuell noch einmal spiele. Falls du nur „Hearts of Stone“ gespielt hast, empfehle ich dir allerdringendst „Blood and Wine“ zu spielen. Da kommt das mediterrane Feeling auf, von dem ich im Artikel rede. Das ist wie Südfrankreich meets Märchenwelt meets Warhammer-Mittelalter. Ein Traum.

  3. Avatar von aikar
    aikar

    Ich liebe beide Spiele sehr, finde sie aber nicht vergleichbar.

    Witcher 3 ist in erster Linie ein Solo-Open World-Game, das auf Entdeckung und Echtzeitkämpfe ausgelegt ist.

    Bei Baldurs Gate ist der Open World Teil deutlich eingeschränkt, dafür ist die Story sehr stark. Man steuert eine Gruppe, optimalerweise sogar mit einem/r Freund*in gemeinsam. Die Kämpfe sind rundenbasierend und taktisch.

    Also Fazit: Es ist wie der Vergleich Civilization vs. Star Craft. Eher sinnfrei.

    Letztendlich sind beides geniales Spielen und welches einem gefällt oder beide ist völlig Geschmackssache.
    Und tatsächlich bin ich bei Witcher deutlich häufiger gestorben als bei BG3. Also wiederum: Hängt davon ab, was einem liegt.

  4. Avatar von Murphy
    Murphy

    Sinnfrei ist ein hartes Wort. Wenn ich sagte: „Ein Cadillac DeVille gefällt mir besser als ein Citroen C4“, könnte man erwidern: „Aber das ist doch nicht vergleichbar!“. Trotzdem darf ich sagen, dass mir das eine viel besser als das andere gefällt und einen Artikel darüber schreiben.
    Ich bin tatsächlich nicht der einzige, der diesen Vergleich gezogen hat und dieser Meinung ist. Und du bist auch nicht der einzige, der ruft: „Aber das ist doch wie Äpfel und Birnen zu vergleichen!“ Also alles gut.

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